Die Tourismusschule unterwegs

„Lavendelschnüffler“, „Game of Thrones“ und ein „Hauch von Geschichte“ waren die bestimmenden Schlagworte der diesjährigen Sprachenwochen

Wenn sich die Lehrkräfte der Tourismusschule im Oktober plötzlich für das Wetter an der Côte d’Azur, in Sevilla und Modena interessieren, dann ist es wieder soweit: Die Fremdsprachenwochen der 4. Jahrgänge und des 3. Aufbaulehrgangs stehen bevor. Lassen die verkündeten 25 Grad die zuhause bleibende Lehrkräfte neidisch werden, bilden sich bei den BegleitlehrerInnen die ersten Sorgenfalten: Wird alles klappen? Wird auch niemand krank werden? Werden die Gastfamilien auch nett sein? – sind Fragen, die den mitfahrenden Lehrkräften durch den Kopf gehen. Aber die freudige Erwartung auf eine tolle Woche und die Zuversicht, dass alles gut gehen wird, glätten die Stirn und voll Erwartung bricht man auf.

Und es ging alles gut – der Vormittagsunterricht in den Sprachschulen war ansprechend, machte Spaß und die Jugendlichen lernten viel; die Ausflüge am Nachmittag waren eine willkommene Abwechslung und brachten den SchülerInnen das jeweilige Land näher. Mit neuem Schwung sowie einem besseren Verständnis für die jeweilige Fremdsprache kamen die SchülerInnen zurück.
Und nun - frei nach Wilhelm Busch: „Ach, das war ein tolles Ding, wie es den SchülerInnen ging. Drum ist hier, was sie getrieben, fotografiert und aufgeschrieben“.


FRANKREICH – die „Lavendelschnüffler“ unterwegs

Die „Franzosen“ waren mit ihren Lehrkräften Mag. Heidi Egger, der Organisatorin der Reise, sowie Mag. Josef Ketter, dem KV der 4HLa, in Nizza einquartiert. Die Nachmittage standen dort ganz unter dem Motto „Südfrankreich mit allen Sinnen erfahren“.
Dass man spielerisch einiges lernen kann und dabei auch seine Geruchs- und Geschmackssinne stärkt, erfuhren die Jugendliche bei der „Challenge provençal“, bei der die Gruppe der „Lavendelschnüffler“ ob ihres originellen Namens bereits vor dem Start Bonuspunkte einheimste. Bei diesem Wettbewerb mussten die SchülerInnen Kräuter und Spezialitäten der Provence erraten und Punkte sammeln. „Dass Olivenöl so unterschiedlich schmecken kann, war mit nicht klar“, staunte Rosa. „Und dass daraus so köstliches Pesto entsteht, ist schon toll“, ergänzte Flora und ließ genussvoll das Gewürz-Öl-Gemisch auf der Zunge zergehen.
Wurde bei dieser Challenge der Geschmackssinn aktiviert, so war am Nachmittag der Geruchssinn gefragt. Die Gruppe fuhr nach Grasse, einem Zentrum der Parfumerzeugung, wo man in der Firma „Fragnoard“ bei der Parfümherstellung zusehen, besser gesagt, mitriechen konnte.
Ausflüge in das Ozeanographische Museum in Monaco, wo die Unterwasserwelt des Meeres bestaunt werden konnte, sowie nach Antibes in das Musée Picasso und in das Museum MAMAC in Nizza, welches moderne Kunst beheimatet, beeindruckte das Auge. Die unglaublichen Farben des botanischen Gartens in Eze und die Aussicht auf das tiefe Blau des Meeres ließen die Jugendlichen immer wieder staunen. „Ich wusste nicht, dass es solch intensive Töne in der Natur geben kann. Das sieht aus wie im Film, das muss ich fotografieren,“ schwärmte Sarah und zückte das Handy, um ihre Eindrücke nach Hause zu posten.
Höchstes Lob heimste natürlich das Essen ein. „Ja, die „Socca de Nice“ (eine Art Palatschinke aus Kichererbsen) – legendär!“, schwärmt Moritz noch immer.
Die Ausflüge an den Strand waren etwas ganz Besonderes. Der menschenleere Strand, das Rauschen der brechenden Wellen und – ja, es war noch warm genug, um barfuß in der Gischt spazieren zu gehen -, waren Momente, die beeindruckten.


Sevilla – am Drehort von „Game of Thrones“
Die „Spanier“ aus der 4 HLa und 4 HLb staunten nicht schlecht, als sie gleich beim ersten Stadtbummel auf den Flamenco trafen. „Da wird ja mitten auf der Straße gespielt und getanzt“, waren die SchülerInnen ganz erstaunt und bewunderten die eleganten Bewegungen der Flamenco-Tänzerinnen.
Die Gruppe hatte den Vorteil, dass sie von unserem Spanisch-Lehrer Pedro Garcia begleitet wurde, einem gebürtigen Spanier, der natürlich stolz war, seine Heimat zu zeigen. Von seinen Kenntnissen profitierten auch der Klassenvorstand der 4 HLb, Herr Mag. Johannes Holzbauer, und Frau Mag. Lydia Vierthaler, die die SchülerInnen ebenfalls begleitete.
Sevilla, eine Stadt, der kulturellen Vielfalt – gegründet bereits in der Antike, im frühen Mittelalter von den Mauren geprägt und schließlich vom katholischen Spanien zurückerobert – beeindruckte die Jugendliche durch seine imposanten Bauten wie z. B. dieKathedrale von Sevilla. Die „Santa Maria de la Sede“ zählt zu den größten katholischen Kirchen weltweit und ist im gotischen Stil erbaut. Interessant ist, dass die „Giralda“ ihr Glockenturm ursprünglich ein Minarett der Moschee war. Doch das ist nicht die einzige Erinnerung an die Mauren – v.a. die Anlagen der bemerkenswerten Gärten, die bei Hitze Kühlung versprechen, gehen auf die islamischen Herrscher zurück.
„Dorne“ – los mach Foto!“, riefen die eingefleischten Game-of-Thrones-Fans, als sie den Königspalast von Alcázar besuchten und schon wurden in den Arkadengängen und Gärten Szenen aus dem bekannten Mehrteiler nachgestellt.
Natürlich wurden auch Ausflüge zum Meer unternommen. In Cadiz wagten es die Mutigsten und Kälteunempfindlichsten. Sie „probierten“ den Atlantik aus – „schon saukalt“ war das Ergebnis der Überprüfung und so schlenderte man lieber durch die pittoreske Altstadt von Cadiz und bewunderte die alten Häuser. Dass die Stadt einmal sehr reich war, schließlich wurde der Silberhandel zwischen der alten und der neuen Welt hier abgewickelt, merkt man vor allem an den schönen Fassaden.
„Richtig baden“ konnten die Jugendlichen dann in Matalascañas, einem in einem Naturschutzgebiet gelegenen Badeort. Mit sonnengebräunter bzw. manchmal -geröteter Haut nahmen die SchülerInnen der 4 HLa und der 4 HLb schließlich Abschied von Spanien. Ihr Fazit: „¡Gracias España para una semana maravillosa!”


Italien – und der Hauch der Geschichte
Mit Frau Mag. Helga Kraxberger reisten die „Italiener“ in die bezaubernde mittelalterliche Stadt Modena. Und sie waren begeistert. Doch nicht nur die historischen Bauten aus dem Mittelalter wie der atemberaubende Dom „San Geminiano“ und der Turm „Ghirlandina“ beeindruckten die SchülerInnen, sondern vor allem die Tatsache, dass die Stadt ein Zentrum für Ferrari- und Lamborghinifans ist. Schließlich findet man dort neben dem Enzo-Ferrari-Museum auch das Lamborghini-Museum.
Einblick in die italienische Küche bekamen die SchülerInnen über ihre Gastfamilien. – „Niemand bereitet Pastasoßen so gut und abwechslungsreich zu wie die Italiener“, ist Dorian überzeugt. „Und erst das Risotto, der Parmesan“ schwärmen Marlene und Marie noch heute von den Abendessen, die meist ihre Gastmütter zubereitet haben. Natürlich wurde auch ein kurzer Abstecher auf ein kleines Weingut unternommen, wo man den „Lambrusco Frizzantino“, eine lokale Spezialität, verkostete.
Ein besonderes Highlight war der Besuch von Bologna. „Bologna la Rossa“ ist die älteste Universitätsstadt Europas und wird wegen der roten Ziegelsteingebäude „die Rote“ genannt. Die Jugendlichen fühlten sich in der mittelalterlichen Stadt sehr wohl. Sie bewunderten die wunderschönen Laubengänge, die die Stadt durchziehen, den imposanten Neptunbrunnen und den Dom („Basilika San Petronio“).
Ein Besuch in Italien, ohne das Meer zu sehen, geht gar nicht – so wurde ein Abstecher an den Strand nach Rimini, einem der bekanntesten Sandstrände der Welt und Schauplatz vieler Filme, unternommen.
Dem Mittelalter begegneten die Jugendlichen noch einmal in Parma. Eine Stadt, die bereits von den Etruskern gegründet wurde und für seinen Dom und das Baptisterium bekannt ist. „Hier spürt man schon so etwas wie Geschichte“, gab Felix zu, als sie die prachtvolle romanische Kirche besuchten.
Ein Wehrmutstropfen begleitete jedoch die italienische Sprachreise. Sie war vorläufig die letzte, da Italienisch in den folgenden Jahrgängen nicht mehr unterrichtet wird. Daher: „Grazie Italia“ – wir werden dich vermissen.

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