Ein Brite in Bad Ischl

Schon seit Beginn des Schuljahres wandelt der junge Englischassistent Finn Arentz durch die Gänge unserer Schule und bringt Schwung und britischen Charme in den Englischunterricht.

Wir, die Schreiberlinge der 1HLa, hatten die Chance, mehr über den gebürtigen Waliser zu erfahren und ihm einige Fragen zu seiner Person und zu seinem Aufenthalt in Österreich zu stellen.

Dialekt und Brauchtum – etwas gewöhnungsbedürftig!
Da wir ihn bisher nur in seiner Muttersprache reden gehört hatten, waren wir etwas erstaunt, als er in erstklassigem Deutsch von seinen Eindrücken berichtete. Immer wieder betonte Finn, wie anders Österreich im Vergleich zu Großbritannien und auch zu Deutschland sei. Als Hauptgrund hierfür nannte er die Sprache. Die Dialekte des Salzkammergutes stellten in den ersten Wochen eine große Hürde für ihn dar, da er von seinen Besuchen in Deutschland vor allem Hochdeutsch gewöhnt war. Finn meinte, dass auch die Ausdrucksweise hier zu Lande viel direkter als in Großbritannien sei, was ihm persönlich gut gefällt.
Auch die österreichischen Traditionen und Bräuche kamen ihm sehr merkwürdig vor. „Krampus“, „Fasching“ und „Wildererball“ - völlig neue Begriffe für einen Briten, aber auch coole und einprägsame Erlebnisse, die er wohl nicht so schnell vergessen wird.
Wiener Schnitzl und andere Überraschungen
Eine Frage, auf die wir uns besonders freuten, war die nach österreichischen Stereotypen im Ausland. „Österreich und Deutschland? - das ist doch alles gleich“, so denken laut Finn viele Briten. Der ein oder andere verwechselt sogar „Austria“ mit „Australia“! Für den Rest sind wir das Land der Berge, der Lederhosen und natürlich des Wiener Schnitzels.
Stichwort „Wiener Schnitzel“, als Schüler an einer Tourismusschule, mussten wir Finn natürlich sofort näher zu seinen kulinarischen Highlights in Österreich und der typisch britischen Küche befragen.
Während seiner Zeit bei uns kam Finn sehr oft in den Genuss eines Wiener Schnitzels und konnte auch sonst die ein oder andere neue kulinarische Erfahrung machen. So bekam er einmal die Gelegenheit, eine originale Leberknödelsuppe zu probieren. Geschmacklich fand er diese zwar ganz gut, jedoch kam er zu dem Schluss, dass man nicht bei jedem österreichischen Gericht nach den Zutaten fragen sollte!
Als Beispiele für britische Kost, nannte er „Fish and Chips“, „roast dinner“ (Sunday roast- Sonntagsbraten) und die kulinarische Vielfalt, die in Großbritannien noch von der Zeit des Empires erhalten geblieben ist. Als wir Finn nach seinen Vorlieben fragten, erklärte er uns, dass er beide Küchen sehr zu schätzen weiß, auch wenn viele Österreicher dem wahrscheinlich kein Verständnis entgegenbringen würden.
Schule im Vergleich
Da Finn ja vorübergehend als Lehrer an unserer Schule tätig ist, wollten wir von ihm wissen, inwiefern sich Schule in Österreich und in Großbritannien unterscheidet. Er erklärte uns, dass man in Großbritannien weniger Auswahl in Bezug auf den Schultyp hat, was er persönlich schade findet. Im Gegensatz zu Österreich, wo man sich für bestimmte Fachrichtungen wie Tourismus oder Handwerk entscheiden und auch gleich eine Berufsausbildung machen kann, stehen in Großbritannien nur staatliche und private Schulen zur Auswahl. Privatschulen, die mit unseren Gymnasien vergleichbar sind, sind oftmals sehr teuer. Deshalb sind Jugendliche, denen es an finanziellen Mitteln fehlt, dazu gezwungen, die nächstgelegene staatliche Schule zu besuchen. Gerade solche Einrichtungen haben meist einen schlechten Ruf und bieten nicht die besten Bildungschancen. Finn selbst hatte das Glück, auf eine Privatschule gehen zu können.
Was bringt die Zukunft – neben Triathlon?
Nach seinen „Final exams“ war er etwas ratlos und nicht sicher, welche berufliche Laufbahn er einschlagen sollte. Auch jetzt steht er noch vor einer endgültigen Entscheidung. Als begeisterter Triathlet, würde Finn am liebsten sein Hobby zum Beruf machen, allerdings sieht er die Chancen, eine Anstellung als Übersetzer oder Lehrer zu bekommen realistischer. Zurzeit tendiert er eher dazu, sein Glück an einer Schule zu versuchen.
Um erste Erfahrungen im Lehrberuf zu sammeln, hat sich der Brite dazu entschlossen, nach Österreich zu kommen, um als Englischassistent zu unterrichten. Da bereits seine Mutter als Lehrerin tätig ist, sind ihm die Aufgaben und Verpflichtungen, die diese „Berufung“ nach sich zieht, nicht fremd. Dazu kommt, dass es Finn sehr viel Freude bereitet vor Klassen zu sprechen und die Fortschritte hautnah mitzuerleben, die Jugendliche im Verlauf ihrer Schulzeit machen.
Es war eine schöne Zeit
Finn ist für uns durch seine fröhliche und motivierende Art zu einem echten Sonnenschein in den Englischstunden geworden. Durch kreative und herausfordernde Aufgaben hilft er uns unser Sprachgefühl zu verbessern und bringt so auch die stillsten Schülerinnen und Schüler dazu, sich im Unterricht mit einzubringen. Wir hoffen unserem „Austauschwaliser“ im Gegenzug einige (hoffentlich positive) Eindrücke in die österreichische Kultur und in die Arbeit mit Schulklassen ermöglichen zu können, und wünschen ihm auch für die Zukunft alles Gute!

Dominika Buzsaki, Katrin Elmer, Johanna Abart, Marlene Feichtinger

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